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Am Ende zählt die gute Tat

Spendendose Caritas
Datum:
Veröffentlicht: 1.10.20
Von:
Klaus-Stefan Krieger
Bei Herbstsammlung bittet die Caritas bis 4. Oktober um Spenden

Noch bis 4. Oktober findet in ganz Bayern die diesjährige Herbstsammlung der Caritas statt. An diesem Tag schließt sie im Erzbistum Bamberg (das Oberfranken und die nördliche Hälfte Mittelfrankens umfasst) mit der Kollekte in den katholischen Gottesdiensten, deren Besucher um eine Spende für die Caritas gebeten werden.

Den traditionellen Caritas-Slogan „Not sehen und handeln“ legte Weihbischof Herwig Gössl aus, als er am vergangenen Sonntag in Ansbach die Sammlungswoche für das Erzbistum Bamberg eröffnete. Das Motto bedeute, dass man nicht nur wahrnehmen, sondern auch tun, helfen müsse. „Nicht die gute Absicht zählt am Ende, es ist die gute Tat“, sagte er in seiner Predigt in der Kirche St. Ludwig.

Daher stelle sich das diesjährige Sammlungsmotto „Sei gut, Mensch!“ zu allen quer, die das Gutsein lächerlich machten. Den anderen Menschen höher zu schätzen als sich selbst, wie dies der Apostel Paulus in der Bibel ausdrücke, sei der Weg Jesu. Deshalb dürfe man niemanden pauschal ablehnen, sagte Gössl und schloss mit dem aktuellen Appell: „Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung haben bei Christen keinen Platz.“ 

Sammler sind besorgt wegen Corona

Am Ende des Gottesdienstes segnete Weihbischof Herwig Gössl Sammlerinnen und Sammler der Caritas. Er ging auch auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie ein. Viele Ehrenamtliche machten sich Gedanken, wie sie sich beim Sammeln verhalten sollten. Sie dürften sich sicher sein: „Wir sind von Gott getragen auch in Schwierigkeiten.“

Wegen der Bestimmungen zur Eindämmung des Covid-19-Virus verteilen noch mehr Pfarreien als sonst ausschließlich Flyer mit angehängtem Zahlschein in die Briefkästen der Haushalte. Wo die Haustürsammlung stattfindet, gibt es Richtlinien zum Schutz der Ehrenamtlichen und der Bürger. Um die Gefahr einer Ansteckung zu vermeiden, sollen die Sammlerinnen und Sammler grundsätzlich eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, die Wohnung der Spender nicht betreten und auch bei der Geldübergabe Abstand halten.

In Corona-Krise sind Spenden dringend nötig

Wegen Corona erwartet die Caritas einen deutlichen Einbruch des Erlöses. Gleichwohl werden gerade in dieser Krise Spenden dringend benötigt. Dass das öffentliche Leben im Frühjahr fast völlig zum Erliegen kam, hat Firmen, Selbständige, Freiberufler in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht und viele Beschäftigte zu Kurzarbeit genötigt. Menschen gerieten in Not, die kurz zuvor noch ein völlig normales Leben geführt hatten.

Besonders hart traf die Krise diejenigen, die schon zuvor auf Unterstützung angewiesen waren. Sie hatten keine Rücklagen, um Vorräte anzulegen. Gleichzeitig mussten wegen Ansteckungsgefahr und wegbrechender Sachspenden viele Tafeln, Sozialläden und Essensausgaben schließen. Mitbürger, die auf diese Angebote angewiesen waren, mussten nun Lebensmittel und Dinge des täglichen Gebrauchs zu regulären Preisen im Einzelhandel kaufen.

In dieser Situation half und hilft der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg verstärkt mit seinen Hilfsfonds. Sie geben auf Antrag der Caritas-Beratungsstellen vor Ort in individuellen Notlagen finanzielle Zuschüsse an Familien und Einzelpersonen aus. Auch Pfarreien unterstützen verstärkt bedürftige Menschen mit individuellen Beihilfen. Für diese Form der Unterstützung sind Caritas und Pfarreien auf Spenden angewiesen.

Vom Ertrag der Sammlung erhalten in der Erzdiözese Bamberg die Pfarreien 40 Prozent für ihre eigenen sozial-karitativen Aufgaben. Je 30 Prozent gehen an den Diözesan-Caritasverband und an die Stadt- und Kreis-Caritasverbände zur Finanzierung jener Angebote, die stark von Eigenmitteln der Caritas leben.