Digitaler Auftakt beim Ausbildungskurs „Kulturdolmetscher plus®“
Eigentlich sollte der erste Ausbildungskurs „Kulturdolmetscher plus ®“ im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim in Präsenz stattfinden, um persönliche Begegnungen unter den Teilnehmenden zu schaffen. Aber die digitale Umsetzung tat der (Lern-)Motivation keinen Abbruch – im Gegenteil.
„Normalerweise halte ich die Schulungseinheiten in Präsenz ab. Denn für den Ausbildungskurs sind persönliche Gespräche und Erfahrungen unter den Teilnehmenden essentiell.“, so Kursleiterin Tiisetso Matete Lieb. Denn Basis des Kurses ist insbesondere die biographische Arbeit und damit die individuelle Berücksichtigung der eigenen Lebensgeschichte. Dadurch wird einerseits das Selbstbewusstsein bei den Teilnehmenden gestärkt. Andererseits werden eigene kulturelle Erfahrungen in den Blick genommen und so ein kultursensibles Verständnis entwickelt.
Solch ein kultursensibles Miteinander haben nämlich Kulturdolmetschende zum Ziel: Sie setzen sich ehrenamtlich dafür ein und unterstützen andere Menschen auf ihrem interkulturellen Lernprozess. Dafür werden verschiedene Themen wie Migration und kulturelle Fremdheit, Religion, Bildung, Gesundheit, Rollenbilder und ehrenamtliches Engagement in den Blick genommen. Ziel ist es, ein umfassendes Wissen an die Teilnehmenden zu vermitteln und sie damit für ihren ehrenamtlichen Einsatz professionell vorzubereiten.
Unter der Schirmherrschaft der Katholischen Erwachsenenbildung Ansbach-Neustadt/Aisch mit Geschäftsführer Sebastian Zink, werden derzeit zehn Teilnehmende zu Kulturdolmetschenden ausgebildet. Koordiniert wird der Kurs von Veronika Polok, Integrationslotsin der Caritas Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. „Trotz der fehlenden persönlichen Begegnung, sind die Teilnehmenden durch die digitale Vernetzung sehr aufgeschlossen und lernbereit und beteiligen sich aktiv an den Themendiskussionen. Eventuelle eingefrorene Kamerabilder und Kinderlachen im Hintergrund lockern dabei die Stimmung auf.“, so Polok.
Dennoch bleibt die Hoffnung auf Präsenztreffen für die kommenden Schulungen bei aller digitaler Kreativität bestehen: „Ich hoffe, dass wir uns im Juni auch einmal persönlich untereinander kennenlernen können.“, so eine Kursteilnehmerin. Entsprechende Räumlichkeiten wurden bereits angefragt und geeignete Hygienekonzepte im Vorfeld erstellt.