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Gemeinsam für ein kultursensibles Miteinander

Zertifikatsverleihung Kulturdolmetschende
Datum:
Veröffentlicht: 16.8.21
Von:
Veronika Polok
Ausgebildete Kulturdolmetschende erhielten Zertifikat

Es war ein herausforderndes Programm beim Qualifizierungskurs „Kulturdolmetscher plus® - sharing empowerment“, der erstmalig auch im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim von Caritas und Katholischer Erwachsenenbildung (KEB) angeboten wurde. Denn neben einem straffen Themenplan musste der Kurs zu Anfang digital umgesetzt werden. Das trübte die engagierte Stimmung bei den Kursteilnehmenden jedoch nicht.

Für das Projekt „Kulturdolmetscher plus ®“ werden gezielt Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Prägungen und Migrationserfahrungen angesprochen. Denn in zwei Kulturen zu Hause zu sein bereichere sie selbst aber auch unsere Gesellschaft, so die Projektbeschreibung. Aus diesem Grund spielt die eigene Biografie für den interkulturellen Lernprozess eine bedeutende Rolle. Aufbauend auf diesen individuellen Erfahrungen und Eindrücken steht eines immer im Fokus: ein kultursensibles Miteinander.

Feierliche Zertifikatsübergabe an acht ausgebildete Kulturdolmetschende

Dafür setzen sich im Landkreis nun acht Kulturdolmetschende ein, die in der Ehrenhalle im Neustädter Rathaus feierlich ausgezeichnet wurden: Rouzana Alahmar, Lava, Heilan und Mohammad Ali, Nafiseh Al-Bashawat, Gulbakh Ali Murad, Ghdeer Farhod sowie Galina Zernickel. Erster Bürgermeister Klaus Meier würdigte in seinem Grußwort das ehrenamtliche Engagement der Kulturdolmetschenden, sich für ein verständnisvolles Zusammenleben einzusetzen. Dabei nimmt gerade das Ehrenamt bei der Integration von Neubürger*innen einen besonderen Stellenwert ein. Es habe sich gezeigt, dass der Einsatz von Ehrenamtlichen für Geflüchtete und Migrant*innen segensreich ist, so stellvertretender Landrat Reinhard Streng. Angesichts „anderer Länder, anderer Sitten“, sei das Engagement der Kulturdolmetschenden umso wertvoller, so Caritas-Geschäftsführer Andreas Schilling. Denn sie vermitteln zwischen unterschiedlichen kulturellen Prägungen und leisten einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis. Musikalisch umrahmt wurde die Verleihung von der „Musikantenschänke“ aus Markt Erlbach. Ist es doch die Musik, die Menschen miteinander so gut verbinden kann, betonte Veronika Polok, die die Feier moderierte.

Professionelle Begleitung im interkulturellen Lernprozess

Der Qualifizierungskurs wurde in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung Ansbach-Neustadt/Aisch mit Geschäftsführer Sebastian Zink von Veronika Polok, Integrationslotsin im Caritasverband Neustadt a. d. Aisch umgesetzt. Kursleiterin Tiisetso Matete Lieb bereitete die Teilnehmenden auf ihren ehrenamtlichen Einsatz professionell vor. Hierzu wurden unterschiedliche Themen wie Werte und Normen, Migration und kulturelle Fremdheit, Kommunikation im interkulturellen Kontext oder bürgerschaftliches Engagement behandelt, die gemeinsam diskutiert wurden. Die eingebrachten individuellen Erfahrungen zeigten dabei, dass kulturelle Missverständnisse den Integrationsprozess stark bremsen können. Dagegen setzen sich Kulturdolmetschende ein.

Was machen Kulturdolmetschende?

Kulturdolmetschende engagieren sich ehrenamtlich und erklären kulturelle Hintergründe und Unterschiede. Sie unterstützen andere Menschen in ihrem Integrationsprozess und setzen sich dafür ein, Missverständnissen oder gar Vorurteilen gegenüber neu Zugewanderten entgegenzuwirken. Damit bauen sie Brücken zwischen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Prägungen und fördern somit ein gegenseitiges Verständnis und Zusammenleben.