Kirchensteuer kommt Menschen in Not zugute
Der Diözesansteuerausschuss des Erzbistums Bamberg hat beschlossen, die Mehreinnahmen an Kirchensteuer, die das Erzbistum aus der Energiepreispauschale erhält, für Menschen in Not zu verwenden. Die Einnahmen fließen in die Hilfsfonds, aus denen der Diözesan-Caritasverband auf Antrag Klienten der Sozialen Beratung und anderer Beratungsstellen finanziell unterstützt. Die Höhe der Mehreinnahmen wird auf über zwei Millionen Euro geschätzt.
Aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise hat der Bundestag beschlossen, die Bevölkerung durch eine Energiepreispauschale zu entlasten. Bei Arbeitnehmern erfolgte die Auszahlung in der Regel durch den Arbeitgeber; alle anderen Berechtigten erhalten die Pauschale im Rahmen der Veranlagung zur Einkommensteuer. Die Ausweitung auf Rentner wurde inzwischen ebenfalls verabschiedet; ihnen wird die Pauschale mit der Rente ausbezahlt.
Die Energiepreispauschale von 300 Euro ist von Abgaben an die Sozialversicherung befreit, aber steuerpflichtig. Daher fällt bei Kirchenmitgliedern auch Kirchensteuer an. Diese Einnahmen will das Erzbistum Bamberg dazu nutzen, um soziale Not zu lindern.
„Wir sind Erzbischof Ludwig Schick und dem Diözesansteuerausschuss außerordentlich dankbar, dass sie die Mehreinnahmen zu 100 Prozent für Menschen zur Verfügung stellen, die durch die Inflation in existentielle Schwierigkeiten kommen“, freut sich Diözesan-Caritasdirektor Michael Endres. „Dank dieser Entscheidung können wir den in Not geratenen Menschen direkt, schnell und unbürokratisch helfen.“
Von den Kirchensteuereinnahmen aus der Energiepreispauschale werden vier Hilfsfonds profitieren:
- 50 % gehen in den Allgemeinen Notlagenfonds
- Die andere Hälfte verteilt sich zu gleichen Teil auf
- Gesundheitsfonds
- Arbeitslosenhärtefonds
- Bischöflicher Härtefonds für Schwangere und junge Mütter in Not
Die Fonds werden vom Diözesan-Caritasverband verwaltet. Aus ihnen können Familien oder Einzelpersonen eine finanzielle Beihilfe als Zuschuss oder als Darlehen erhalten, damit sie eine akute Notlage abwenden können. Die Anträge stellen die Beratungsstellen der Caritas für ihre Klienten, nachdem sie deren Bedürftigkeit geprüft haben.
In der gegenwärtigen Situation rechnet die Caritas mit vermehrtem Unterstützungsbedarf durch die gestiegenen Heiz- und Stromkosten. Mit einer Beihilfe aus einem der Hilfsfonds könnten Haushalte mit geringem Einkommen zum Beispiel eine Stromsperre abwenden.