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„Nachdenklich, geduldig und den Menschen zugewandt“

Verabschiedung Weihbischof Gössl
Datum:
Veröffentlicht: 1.7.22
Von:
Dr. Klaus-Stefan Krieger
Dank an Weihbischof Herwig Gössl für seine Tätigkeit bei der Caritas

Bei einer Grillfeier im Innenhof der Dompropstei hat der Diözesan-Caritasverband Weihbischof Herwig Gössl für sein Wirken in der Caritas gedankt. Gössl war seit 2014 Bischofsvikar für Caritas und Soziale Dienste sowie Vorsitzender des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg e.V., nach dessen Satzungsreform 2016 Aufsichtsratsvorsitzender. Zum 1. September übernimmt er die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge im Ordinariat der Erzdiözese Bamberg und gibt daher die Funktionen bei der Caritas ab.

Stellvertretende Diözesan-Caritasdirektorin Ursula Kundmüller würdigte Weihbischof Gössl als „geduldig und nachdenklich“. Auch unangenehme Entscheidungen habe er mitgetragen und auf diese Weise die Verbandsentwicklung der Caritas, ihre neuen Aufsichtsstrukturen und die Ausgründung der Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde mitgestaltet. Gössls zweite Stärke sei es gewesen, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas als Seelsorger da zu sein. In der Bistumsleitung habe er die Interessen der Caritas vertreten und ihre Bedeutung als Teil der Kirche ins Bewusstsein gehoben.

Bei einer Konferenz in Vierzehnheiligen zollten auch die geschäftsführenden Vorstände der Kreis-Caritasverbände dem Weihbischof Anerkennung. In Konflikten zwischen dem Diözesan-Caritasverband und seinen Gliederungen habe Gössl es verstanden, durch geduldiges Nachfragen wieder Einvernehmen zu schaffen und die Zusammenarbeit zu fördern. Michael Groß von der Caritas Nürnberger Land sagte als Sprecher der Vorstände, Gössl habe sich nie in den Vordergrund gespielt. Gleichzeitig habe er vorgelebt, wie jemand als Mensch an der Spitze einer großen Organisation stehe – nicht als Funktionsträger, sondern als Person. „Herwig Gössl hat stets eine eigene Position vertreten und konnte gleichzeitig andere, gegensätzliche Positionen gelten lassen.“ Dafür seien ihm die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas gerade bei kontroversen Fragen

– wie den derzeit stark diskutierten Anforderungen der Kirche an die Lebensführung ihrer

Beschäftigten – dankbar gewesen. Michael Bischof von der Caritas Fürth strich heraus, dass Gössl sich immer für die Menschen interessiert habe.

Weihbischof Herwig Gössl bekannte, dass er sich in die komplexen Aufgaben und Strukturen der Caritas erst habe einarbeiten müssen. Dabei habe er „gelernt, welch großartige Menschen hinter dieser großen und weit verzweigten Organisation stehen“. Sie erzeugten eine große Kraft. Die Caritas strahle durch ihre Tätigkeit als Licht für die Menschen. Gössl versicherte, dass er ja Weihbischof bleibe und in dieser Funktion gerne weiterhin für die Caritas zur Verfügung stehe.

Die Nachfolge als Vorsitzender der Aufsichtsräte des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg e.V. und der Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde übernimmt der bisherige Dekan von Ansbach, Gerd-Richard Neumeier.