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„Nicht die gute Absicht zählt am Ende, es ist die gute Tat.“

Eröffnung der Caritas-Herbstsammlung 2020
Datum:
Veröffentlicht: 27.9.20
Von:
Klaus-Stefan Krieger

Diözesanweite Eröffnung der Caritas-Herbstsammlung in Ansbach

Eröffnung der Caritas-Herbstsammlung im Erzbistum Bamberg mit Weihbischof Herwig Gössl in Ansbach
Eröffnung der Caritas-Herbstsammlung 2020

Warum zitiert ein Bischof in seiner Predigt Donald Trump? Weil in seinen Ausführungen ein urmenschlicher Reflex zum Ausdruck kommt. Wie jeder gute Regierungschef sorge er zunächst für sein eigenes Land, hatte der US-Präsident jüngst vor der UN-Vollversammlung behauptet. Zuerst auf sich selbst zu schauen, sei für jeden Menschen naheliegend und deswegen seien wir in den Kampf um die besten Plätze verbissen, führte Weihbischof Herwig Gössl aus.

„Denn von Kindheit an“, so Gössl bei der bistumsweiten Eröffnung der Caritas-Herbstsammlung, „bin ich darauf geeicht, meine Bedürfnisse zu stillen.“ Das Kind schreie vor Hunger, egal ob es den Eltern gerade passe oder nicht. Das sei auch richtig so. Aber der zweite, wichtigere und zugleich schwierigere Schritt sei der Blick auf den anderen Menschen. „Wenn ich diesen Schritt nicht schaffe, läuft mein Leben schief. Dann bin ich nicht gemeinschaftsfähig.“

„Gemeinschaft wächst aus Demut“, fasste der Weihbischof vor der Gottesdienstgemeinde in der Ansbacher Ludwigskirche die Lesung aus dem Philipperbrief des Apostels Paulus zusammen. „Das prägt auch die Caritas.“

Nicht nur wahrnehmen, auch tun

Deren traditionellen Slogan „Not sehen und handeln“ legte Gössl dahingehend aus, dass man nicht nur wahrnehmen, sondern auch tun, helfen müsse: „Nicht die gute Absicht zählt am Ende, es ist die gute Tat.“ Daher stelle sich das diesjährige Sammlungsmotto „Sei gut, Mensch!“ zu allen quer, die das Gutsein lächerlich machten. Den anderen Menschen höher zu schätzen als sich selbst, wie Paulus dies ausdrücke, sei der Weg Jesu. Deshalb dürfe man niemanden pauschal ablehnen, sagte Gössl und schloss mit dem aktuellen Appell: „Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung haben bei Christen keinen Platz.“

Sammler sind besorgt wegen Corona

Am Ende des Gottesdienstes, den auch Ansbachs neuer Leitender Pfarrer Domkapitular Dr. Norbert Jung mitzelebrierte, segnete Weihbischof Herwig Gössl Sammlerinnen und Sammler der Caritas. Pfarrer Hans-Peter Kunert, Vorsitzender des Caritasverbandes Ansbach, überreichte jedem ein Buchgeschenk. Der Weihbischof ging auch auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie ein. Viele Ehrenamtliche machten sich Gedanken, wie sie sich beim Sammeln verhalten sollten. Sie dürften sich sicher sein: „Wir sind von Gott getragen auch in Schwierigkeiten.“

Wegen der Bestimmungen zur Eindämmung des Covid-19-Virus werden noch mehr Pfarreien als sonst ausschließlich Flyer mit angehängtem Zahlschein in die Briefkästen der Haushalte verteilen. Wo die Haustürsammlung stattfindet, gibt es Richtlinien zum Schutz der Ehrenamtlichen und der Bürger. Um die Gefahr einer Ansteckung zu vermeiden, sollen die Sammlerinnen und Sammler grundsätzlich eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, die Wohnung der Spender nicht betreten und auch bei der Geldübergabe Abstand halten.

Die Caritas-Herbstsammlung dauert heuer in Bayern noch bis 4. Oktober. Im Erzbistum Bamberg endet sie mit der Kollekte im Sonntagsgottesdienst.

Mehr Informationen zur Caritas-Herbstsammlung 2020 auf dieser Homepage unter https://caritas-bamberg.de/engagement/sammlung/einfuehrung

Caritas Herbstsammlung 2020