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Pflegekräfte aus Osteuropa: Ausbeutung oder Win-Win-Situation?

Renovabis 2023
Datum:
Veröffentlicht: 10.5.23
Von:
Klaus-Stefan Krieger

Podiumsdiskussion mit Caritas-Vertretern aus Rumänien und Bamberg

"Helferinnen ohne Heimat": Arbeitsmigration aus Osteuropa behandelt eine Podiumsdiskussion am Montag, 15. Mai, um 18.30 Uhr im Bistumshaus St. Otto in Bamberg (Heinrichsdamm 32).

Es ist schon lange klar, dass in Deutschland ohne Arbeitskräfte aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa zentrale Bereiche der öffentlichen Versorgung zusammenbrechen würden. Fachleute gehen derzeit davon aus, dass weitere 400 000 Arbeitskräfte gebraucht werden. Doch die Arbeitsbedingungen für diese Menschen sind häufig alles andere als fair: Sie werden schlecht bezahlt, erfahren keine Wertschätzung, werden ausgebeutet oder leben unter menschenunwürdigen Bedingungen.

Auch in der Pflege leisten vielerorts Arbeitskräfte aus Osteuropa wichtige Unterstützung. Das gilt gerade für sogenannte 24h-Betreuungskräfte im Haushalt von Pflegebedürftigen. Andererseits hinterlassen diese Arbeitsnehmer in ihren Heimatländern eine teils große Lücke. „Sie fehlen. Immer. Irgendwo“,  heißt daher das Motto der diesjährigen Pfingstaktion von Renovabis, dem Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland.

Mit der Problematik beschäftigt sich unter der Überschrift „Helferinnen ohne Heimat“ eine Podiumsdiskussion im Rahmen der Renovabis-Pfingstkampagne am Montag, 15 Mai, um 18.30 Uhr im Bamberger Bistumshaus St. Otto. Dr. András Márton, Caritasdirektor von Alba Iulia in Rumänien, wird zunächst einen Kurzvortrag halten über „Auswirkungen der Arbeitsmigration auf Familien in Rumänien“. Anschließend diskutiert er über Lösungsmöglichkeiten mit Marius Hanganu, Faire Mobilität Nürnberg, Daliborka Balac, Pflegedienstleiterin im Dr.-Robert-Pfleger-Rehabilitations- und Altenpflegezentrum in Bamberg, und dem Bamberger Diözesan-Caritasdirektor Michael Endres. Die Moderation übernimmt Michael Kleiner vom Referat Weltkirche des Erzbischöflichen Ordinariats Bamberg.

András Márton ist der diesjähre Renovabis-Gast im Erzbistum Bamberg. Er ist Facharzt für Familienmedizin und gilt als ein Pionier der Entwicklung sozialer Dienste in Rumänien.