„Sei gut, Mensch!“

Vom 9. bis 15. März findet in ganz Bayern die diesjährige Frühjahrssammlung der Caritas statt. Pfarreien und Caritasverbände bitten die Bürger um Spenden für ihre soziale Arbeit. Im Erzbistum Bamberg steht die Sammlung unter dem Motto „Sei gut, Mensch!“

Der Auftakt

Für das gesamte Erzbistum eröffnet die Caritas-Frühjahrssammlung ein Auftaktgottesdienst am Sonntag, 8. März 2020, um 10 Uhr in der Pfarrei St. Ludwig in Nürnberg (Straßburger Str. 10) gefeiert. Hauptzelebrant und Prediger ist Weihbischof Herwig Gössl. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritasverbandes Nürnberg berichten im Gottesdienst über die Arbeit der Straßenambulanz Franz-von-Assisi und das Engagement von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern für arme und wohnungslose Menschen. Im Anschluss an den Gottesdienst besteht Gelegenheit, sich über die Angebote der Nürnberger Caritas sowie über Formen ehrenamtlichen Engagements bei der Caritas zu informieren.

Das Motto

Menschen sind im Laufe ihres Lebens immer wieder auf Hilfe angewiesen – ganz besonders in Krisen und (vermeintlich) ausweglosen Situationen. In rund 770 Einrichtungen und Diensten bietet die Caritas im Erzbistum Bamberg solche Hilfe an: in der Pflege, in Beratungsstellen, bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, durch Angebote für obdachlose oder von Armut betroffene Menschen. Rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort hauptberuflich tätig. Dazu kommt mindestens noch einmal die gleiche Anzahl von Ehrenamtlichen. Sie engagieren sich freiwillig im karitativen Bereich. Sie geben Lebensmittel im Sozialladen oder Kleidung in einer CariBoutique aus, erteilen unentgeltlich Nachhilfe, betreuen Geflüchtete oder organisieren gemeinsame Aktivitäten für Pflegebedürftige.

Dieser Einsatz stößt seit einigen Jahren immer wieder auf Unverständnis und Ablehnung. Engagierte Mitbürger werden als „Gutmenschen“ verunglimpft, um ihre Überzeugungen und ihr Tun als naiv und weltfremd zu diffamieren. „Gutmensch“ wurde 2015 zum Unwort des Jahres gewählt. Mit ihrer Jahreskampagne 2020 will die Caritas einen Gegenakzent setzen. Die Aufforderung „Sei gut, Mensch!“ will deutlich machen, dass die Gesellschaft Menschen braucht, die sich in guter Absicht für andere einsetzen.

Ob ehrenamtlich oder hauptberuflich: Die Arbeit der Caritas muss auch finanziert werden. Gerade für Hilfeangebote, die sich direkt an bedürftige Menschen richten, müssen Kirche und Caritas eigene Mittel aufbringen, weil es dafür keine öffentlichen Gelder gibt. So ist die Allgemeine Soziale Beratung – in der vor allem Menschen, die auf staatliche Unterstützung wie Hartz IV oder Grundsicherung angewiesen sind, Rat und Hilfe finden – komplett aus kirchlichen Mitteln finanziert.

Oder die Hilfsfonds des Diözesan-Caritasverbandes. An sie können die Beratungsstellen der Caritas oder auch andere kirchliche Organisationen Anträge für ihre Klienten stellen. Ist deren schwierige finanzielle Situation nachgewiesen, kann der Fonds individuelle Hilfen auszahlen – sei es als Zuschuss, der nicht zurückgefordert wird, oder als Darlehen.

Caritas und Pfarreien bitten daher bei der Frühjahrssammlung vom 9. bis 15. März 2020 um Spenden.

Die Sammlung

Vom Ertrag der Sammlung erhalten in der Erzdiözese Bamberg die Pfarreien 40 Prozent für ihre eigenen sozial-karitativen Aufgaben. Je 30 Prozent gehen an den Diözesan-Caritasverband und an die Stadt- und Kreis-Caritasverbände zur Finanzierung jener Angebote, die stark von Eigenmitteln der Caritas leben.

Die Haustürsammlung wird von Ehrenamtlichen der Pfarreien durchgeführt. Rund 3.000 Freiwillige gehen im Erzbistum Bamberg in der Sammlungswoche zu den Bürgern und bitten um eine Spende für die Caritas. Etliche Pfarreien verteilen auch Flyer mit angehängtem Zahlschein in die Briefkästen der Haushalte. Die Sammlungswoche endet mit der Kollekte in den katholischen Sonntagsgottesdiensten des 15. März.

In Bayern findet jeweils im Frühjahr nach dem zweiten Fastensonntag und im Herbst nach dem letzten Septembersonntag eine Caritas-Sammlungswoche statt. Bei der Caritas-Frühjahrssammlung im letzten Jahr kamen Spenden in einer Höhe von gut 550.000 Euro zusammen.